Nanowrimo Bilanz 2012

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Vor 19 Tagen ging der diesjährige Schreibmarathon Nanowrimo zuende. Und pünktlich vor der Deadline habe ich diesmal auch - erstmalig, seitdem ich ihn mitmache - die 50000 Worte in diesem Monat geknackt.

Wie habe ich das geschafft?

Kurz und knapp: Indem ich meine ursprünglichen Pläne teilweise über Bord geworfen bzw. sie stark abgewandelt habe. So viel zum Thema Planung und Umsetzung, welche im Endeffekt doch oft divergieren können. ;-)

Und so kam es dazu:
Nach etwa einer Woche, bei der ich tapfer an meinem ursprünglichen Projekt, der Reiseerzählung, geschrieben hatte, merkte ich, dass mir dafür zeitweise der Elan verloren ging. Jedenfalls ging es nicht so schnell voran wie erhofft, zumal es sich ja um etwas 1:1 selbst Erlebtes handelt und mein Spielraum dabei naturgemäß beschränkt ist.
Um meine Motivation beim Schreiben zu erhalten, ist es aber für mich persönlich wichtig, dass ich einen kontinuierlichen Anreiz dazu habe. Dazu gehört für mich auch Abwechslung, sowie, dass ich an den Dingen weiterschreiben kann, nach denen mir jeweils ist. Das Schreiben soll mir ja auch Spaß machen, und ich will ab und zu auch mal von dem eigenen so Erschaffenen verblüfft werden! Dies erschien mir bei einem festgelegten Thema nicht hinreichend gegeben.
Und nachdem ich bei einem Write-In, das ich im Nano mittlerweile recht regelmäßig besuche, hörte, was für tolle Geschichten die anderen alle hatten, packte mich das Nano-Fieber. Ich dachte mir: Irgendwie fehlt mir bei meinem aktuellen Werk das richtige Nano-Feeling. So kann ich nicht kreativ sein! Ich brauche eine Idee, mit der ich ohne viel Vorab-Planung einfach loslegen und von der ich mich auch mal überraschen lassen kann!
Bald schon nahm der Krimi, zu dem mir einen Tag vor Beginn der Umsetzung erst spontan eine Idee gekommen war, immer mehr Raum ein - ich musste mir manchmal bewusst vornehmen, auch mal ein Kapitel weiter an dem ursprünglichen Projekt weiterzuschreiben.
Aber das war in Ordnung so! Denn ich sah, dass diese Kombination, dieses Konzept funktionierte!
Und letztendlich hat mich diese Entscheidung, an beiden Projekten zu arbeiten, auch zum Ziel geführt. :-)

Und wie geht es jetzt weiter?

Mit dem Krimi weiß ich noch nicht. Der wird wohl noch eine Weile vor sich hin schmoren oder auch reifen müssen. Nur so viel ist sicher: In dieser Fassung wird gar nichts mit ihm geschehen. Ob ich später noch einmal etwas daraus aufgreife oder mit der - nun etwas besser ausgearbeiteten - Idee mache, entscheide ich dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Jetzt ruht das Ganze erstmal.

Die Reiseerzählung wird natürlich beendet und irgendwann im nächsten Jahr (was ja nicht mehr so weit hin ist) als E-Book veröffentlicht. Nach Ende des Nano war ich ehrlich gesagt nicht sehr konsequent damit, aber im Dezember schwirren mir auch immer noch genug andere Dinge im Kopf herum, die mich davon ablenken.

Allgemeine Bilanz zum Nanowrimo 2012

Ich habe wieder viel gelernt, sowohl über meine Schreibe als auch was mir beim kreativen Schreiben hilft (und was eher nicht). Ich bin mal wieder froh, mich auf dieses "Abenteuer" eingelassen zu haben. Ganz besonders bin ich aber stolz darauf, dass ich endlich einen Weg gefunden habe, wie ich es schaffe, durchzuhalten.

Und ich habe gelernt, dass ich nicht chronologisch schreiben muss. Der Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven, Zeiten und Aspekten, ja sogar zwischen mehreren (nicht zu vielen, aber einer überschaubaren Zahl) Projekten kann der Kreativität und dem Schreibfluss sogar sehr förderlich sein!

Dennoch will ich beim nächsten Mal probieren, wie es ist, wenn ich bestimmte Dinge im Voraus plane, zum Beispiel will ich ein Grundgerüst besser ausarbeiten und schon einige Zeit im Voraus eine Idee weiter ausfeilen, so dass der Schreibfluss nicht durch irgendwelche zu recherchierende Details oder Ähnliches ins Stocken gerät. Ein gewisses Maß an Planung ist eben doch von Vorteil, jedoch möchte ich diese nach wie vor nicht übertreiben, um die Freude an meinem Werk zu behalten und spontanen Entwicklungen, die sich vielleicht als geniale Wendungen entpuppen könnten, den Raum zu geben, den sie verdienen.

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