Anstatt einer Vorstellung

Ich bin zwar nicht Millionärin, aber reich an Gedanken, die umherhuschend zu schade sind, um nicht wenigstens nach und nach aufgeschrieben zu werden.

Ich bin zwar nicht reich an Jahren, aber dafür zähle ich die Stunden, in denen ich lebe, die heiteren wie die dunklen, und nutze jede Minute, um ein Stückchen mehr zu mir selbst zu gelangen.

Ich mag zwar nicht reich an Wissen sein, nutze jedoch das, was ich an solchem besitze, klug, ziehe wenn erforderlich meine Handlungskonsequenzen daraus und erweitere gern meinen Horizont, wenn ich eine Lücke schließen möchte.

Ich bin zwar nicht reich an Erfahrung, weiß aber die, die ich gemacht habe, nach gründlicher Überlegung sehr gut einzuschätzen.

Auch messe ich mich nicht an der Größe meines Freundeskreises, sondern konzentriere mich lieber auf einige wenige, denen ich dann aber auch wirklich vertrauen kann.

Es ist nicht mein Ziel, von möglichst vielen Menschen bewundert zu werden - ich weiß, dass ich nicht allen geschmacklich, ideologisch und inhaltlich gerecht werden kann. Stattdessen bleibe ich authentisch, bilde stets meinen Stil weiter und bleibe mir selber treu.

Das Schreiben ist für mich praktisch schon Selbstausdruck, seit ich einst das ABC lernte. Sicher kenne ich noch andere Möglichkeiten, mit meiner Kreativität zu spielen. Aber kein Bild, kein Foto hat jemals den Stellenwert des geschriebenen Wortes für mich ersetzen können. Während das Fotografieren und Gestalten für mich ein schöner Zeitvertreib, abwechslungsreiche und entspannende Zerstreuung und manchmal auch eine Inspirationsquelle darstellt, ist das Schreiben mir wie ein Teil meiner Persönlichkeit. Hier fühle ich mich zu Hause, das ist meine Welt.

Wer will, ist gerne eingeladen, mit mir unverbindlich in diese Welt einzutauchen und die bunten Korallenriffe meiner Seele mit eigenen Augen zu bestaunen. So lange Ihr nichts anfasst oder deformiert, was offensichtlich meines ist, seid Ihr herzlich Willkommen auf diese kleine Expedition ins Paradies der Worte unterm Meeresspiegel.

Unterm Meeresspiegel? Ja, denn ich bin ein Mensch, der auch mal gern unter die Oberfläche schaut, statt sich von der spiegelglatten See blenden zu lassen. Das soll nicht heißen, dass ich gern oder überhaupt untertauche. Nein, so bin ich nicht. Sonst wäre ich doch nicht hier, und auch nicht dort.

"Dort" ist mehr ein Ort für Jubel, Trubel, Heiterkeit, Geselligkeit und Zusammenhalt unter Gleichen; und die Verschiedenen haben mich noch nie gestört.

Wenn es mir draußen zu laut wird oder ich einfach die Muße und Ruhe brauche oder einfach frei drauflosschreiben will, ohne das Gefühl, mich selbst im Vornhinein zensieren zu müssen - nun, dafür habe ich diesen Raum. Einen Ruheraum, wo ich mich selbst und meine Gedanken sammeln kann und einfach mal sehen, welche Konturen sich da herauskristallisieren.

Klarheit durch Worte. Auf jeden Fall aber Befreiung.

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