Was ich noch sagen wollte

„Das hätte ich jetzt nicht von Dir erwartet.“
Wie solltest Du auch? Du kennst mich doch gar nicht. Wie kannst Du da etwas von mir erwarten?
„Du wirkst irgendwie ganz anders.“
Tja, ich bin auch anders. Aber ich bleibe dabei auf dem Teppich. Was auf dem ersten Blick wie eine Tarnkappe aussieht (so etwas haben ehrliche Menschen nicht nötig), nennt man in Wahrheit wohl Lebenskunst. Es ist die Fähigkeit, den fröhlichen Tanz auf dem seidenen Faden des Lebens in Kunst umzuwandeln, die zugleich ein Netz überm Abgrund bildet, damit man nicht zu tief fallen kann. Denn überhaupt zu fallen gehört genauso zur Gesamtperformance namens Leben wie die scheinbar spielerisch leichten Höhenflüge, die erst durch sehr viel Übung und nach dem einen oder anderen Sturz oder Rückfall so gekonnt von der Hand gehen, dass es die eventuellen „Oh“s und „Ah“s hervorruft. Doch das ist gar nicht die Hauptsache - jedenfalls nicht für mich, die ich mich um meiner selbst willen lieber auf den Seiltanz konzentriere...
„Du bist ja reichlich verwegen.“
Verwegen? Bloß, weil ich meine Persönlichkeit nicht nackt auf dem Präsentiertablett serviere, sondern einfach - ganz bescheiden - ich selbst bin? Wer mich kennen lernen will, gerne, ich habe nichts dagegen, sofern es ehrlich geschieht. Wer nicht, auch gut. Ich bin auf niemanden angewiesen und auch niemandem Rechenschaft schuldig. Es ist mir klar, dass ich nicht jedem gefallen und auch nicht von allen verstanden werden kann. Wenn aber doch jemand daran interessiert ist, mich kennen zu lernen, dann bitte richtig. Mit allen Facetten. Wenn Du mich dann auch noch so annehmen kannst, wie ich bin: Herzlichen Glückwunsch, mein Freund!
Ansonsten war es trotzdem nett, mal mit Dir geplaudert zu haben.

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