Planer vs. Spontane - Zwei verschiedene Schreibertypen
Es gibt Schreiberlinge, die sprudeln nur so vor Ideen für Geschichten, die zu Papier gebracht werden wollen. Dann planen sie an allen Ecken und Kanten den gesamten Handlungsverlauf und jedes Detail durch und setzen diese Pläne beim Schreiben schnurstracks um. Und wenn dann überraschend mal ein Charakter etwas anderes will als sie oder die Story plötzlich die Richtung zu ändern "droht", ärgern sie sich möglicherweise darüber - eben weil das ja ihre Pläne maßgeblich durcheinanderbringt.
In manchen Momenten wünsche ich mir, das würde auch bei mir so klappen. Doch dann wird mir auch wieder die Kehrseite davon bewusst, und ich bin letztendlich froh, dass meine Kreativität eher wie die anderen gestrickt ist und so besser fließen kann:
Die zweite Gattung in der Schreibergilde ist nämlich die, die nur wenig plant. Diese Autoren haben oft nur eine vage Grundidee im Kopf (und natürlich idealerweise die Figuren und einen Handlungsort), an der sie sich orientieren und die eine Art roter Faden bildet, um den herum sich eine Geschichte spinnen wird. Der Schreibprozess entwickelt sich jedoch weigehend spontan, überraschende Wendungen sind hier naturgemäß kein Hindernis, sondern im kreativen Prozess sogar willkommen, da sie der Story neuen Schwung und Impulse geben können. Alles kann, nichts muss, ist die Devise dieser Art von Autor, und er ist dabei selbst eher ein Reisender auf dem Weg, den er protokolliert, als (wie die andere Schreibergattung) ein Schöpfer, dessen Figuren wie Marionetten an seinen Fäden hängen und sich kaum frei bewegen dürfen. Angehörige dieser letzteren Schreibergattung befinden sich beim Schreiben auf Augenhöhe mit ihren Charakteren und dem Geschehen, sind eine Art Mentor für ihre Protagonisten, die ihnen einen entscheidenden "Schubs" geben können, wenn es sein muss, die Zügel aber eher lockerer lassen, damit die Figuren auch eine Chance haben, sich zu entfalten.
Ich gehöre wie gesagt zur letzteren Sorte. Wenn ich eine Idee habe und inspiriert bin, dann stelle ich höchstens einen groben Grundriss zusammen, einen Rahmen, innerhalb dessen sich etwas entwickeln kann und der genug Freiräume gibt. Beim Schreiben wird dann nach und nach vieles immer klarer, und viele Details entwickeln sich spontan. Ich muss dann aber auch Lust dazu haben - und bis zum Ende durchhalten, ohne die Geduld mit meinem Werk und mit mir als Autorin zu verlieren. Längere Werke, die nicht schnell genug auf den Punkt kommen, waren für mich daher schon seit jeher eine Herausforderung. Insofern ist es auch kein Wunder, dass meine Nanowrimo-Werke bis jetzt immer unvollendet blieben.
Rückblickend frage ich mich auch, was aus meinem Science-Fiction-Roman damals in meiner späteren Jugend geworden wäre, wenn ich nur am Ball geblieben wäre. Er war mit weit über 100 Seiten mein längstes Werk, das ich jemals zustande gebracht habe. Sicher hätte anschließend jede Menge stilistisch korrigiert und wahrscheinlich auch gekürzt werden müssen... Auch inhaltliche Sachen hätte ich wohl im Nachhinein ändern müssen... Alles in allem aber denke ich schon, dass daraus am Ende etwas Fertiges hätte werden können, mit dem ich hätte zufrieden sein können. Und wenn's Jahre gedauert hätte.
Doch leider habe ich ihn nur noch in ausgedruckter Form und nicht mehr als Datei vorliegen und müsste daher alles neu tippen... oder einscannen, sobald ich einen vernünftigen, zeitgemäß schnellen Scanner hätte.
Wer weiß? Vielleicht inspirieren mich die damaligen Zeilen irgendwann wieder, es noch einmal mit so einer Thematik zu versuchen? Dann hätte das Ganze doch noch einen Sinn gehabt. Ich könnte ihn ja mal als Vorbereitung für den nächsten Nanowrimo nochmals lesen - und ihn dann in optimierter und weniger pubertär-kitschiger und von allen Schnörkeln bereinigter Form beim Nano noch einmal schreiben. Mal sehen, was dabei herauskäme...
In manchen Momenten wünsche ich mir, das würde auch bei mir so klappen. Doch dann wird mir auch wieder die Kehrseite davon bewusst, und ich bin letztendlich froh, dass meine Kreativität eher wie die anderen gestrickt ist und so besser fließen kann:
Die zweite Gattung in der Schreibergilde ist nämlich die, die nur wenig plant. Diese Autoren haben oft nur eine vage Grundidee im Kopf (und natürlich idealerweise die Figuren und einen Handlungsort), an der sie sich orientieren und die eine Art roter Faden bildet, um den herum sich eine Geschichte spinnen wird. Der Schreibprozess entwickelt sich jedoch weigehend spontan, überraschende Wendungen sind hier naturgemäß kein Hindernis, sondern im kreativen Prozess sogar willkommen, da sie der Story neuen Schwung und Impulse geben können. Alles kann, nichts muss, ist die Devise dieser Art von Autor, und er ist dabei selbst eher ein Reisender auf dem Weg, den er protokolliert, als (wie die andere Schreibergattung) ein Schöpfer, dessen Figuren wie Marionetten an seinen Fäden hängen und sich kaum frei bewegen dürfen. Angehörige dieser letzteren Schreibergattung befinden sich beim Schreiben auf Augenhöhe mit ihren Charakteren und dem Geschehen, sind eine Art Mentor für ihre Protagonisten, die ihnen einen entscheidenden "Schubs" geben können, wenn es sein muss, die Zügel aber eher lockerer lassen, damit die Figuren auch eine Chance haben, sich zu entfalten.
Ich gehöre wie gesagt zur letzteren Sorte. Wenn ich eine Idee habe und inspiriert bin, dann stelle ich höchstens einen groben Grundriss zusammen, einen Rahmen, innerhalb dessen sich etwas entwickeln kann und der genug Freiräume gibt. Beim Schreiben wird dann nach und nach vieles immer klarer, und viele Details entwickeln sich spontan. Ich muss dann aber auch Lust dazu haben - und bis zum Ende durchhalten, ohne die Geduld mit meinem Werk und mit mir als Autorin zu verlieren. Längere Werke, die nicht schnell genug auf den Punkt kommen, waren für mich daher schon seit jeher eine Herausforderung. Insofern ist es auch kein Wunder, dass meine Nanowrimo-Werke bis jetzt immer unvollendet blieben.
Rückblickend frage ich mich auch, was aus meinem Science-Fiction-Roman damals in meiner späteren Jugend geworden wäre, wenn ich nur am Ball geblieben wäre. Er war mit weit über 100 Seiten mein längstes Werk, das ich jemals zustande gebracht habe. Sicher hätte anschließend jede Menge stilistisch korrigiert und wahrscheinlich auch gekürzt werden müssen... Auch inhaltliche Sachen hätte ich wohl im Nachhinein ändern müssen... Alles in allem aber denke ich schon, dass daraus am Ende etwas Fertiges hätte werden können, mit dem ich hätte zufrieden sein können. Und wenn's Jahre gedauert hätte.
Doch leider habe ich ihn nur noch in ausgedruckter Form und nicht mehr als Datei vorliegen und müsste daher alles neu tippen... oder einscannen, sobald ich einen vernünftigen, zeitgemäß schnellen Scanner hätte.
Wer weiß? Vielleicht inspirieren mich die damaligen Zeilen irgendwann wieder, es noch einmal mit so einer Thematik zu versuchen? Dann hätte das Ganze doch noch einen Sinn gehabt. Ich könnte ihn ja mal als Vorbereitung für den nächsten Nanowrimo nochmals lesen - und ihn dann in optimierter und weniger pubertär-kitschiger und von allen Schnörkeln bereinigter Form beim Nano noch einmal schreiben. Mal sehen, was dabei herauskäme...
Weißes Papier - 17. Mai, 01:33